Nach vielen Jahren der Abstinenz wieder ein Wohnmobil, diesmal aber kein Selbstbau, sondern fertig „von der Stange“ gekauft. Der Zeitpunkt ist wahrscheinlich finanztechnisch eher ungünstig, 2021 boomen Wohnmobile und Kastenwagen wie noch nie zuvor – aber trotzdem ist es noch darstellbar, ohne dass ich mich für den Rest des Lebens in tiefe Verschuldung stürze. Und so ist es passiert, dass ich tatsächlich zum ersten Mal in meinem ganzen Leben ein neues Auto selber gekauft habe 🙂

Eckdaten
- Clever Celebration 600 (Modelljahr 2022)
- Citroën Jumper L3H2 (5,99m lang, 2,05m breit, 2,64m hoch – 3,5t zGG)
- 2,2l BlueHDI, Euro 6D, 121kW (165PS) mit 6-Gang Schaltgetriebe
- Heavy/Maxi-Fahrwerk mit größeren Bremsen und verstärkten Radlagern, dadurch Anhängelast 3t, Achslasten v/h 2,1t/2,4t
- Truma D6-E Dieselheizung mit 230V Heizelement
- Lamellentür und Dachluke im Bad
- Querschrank im Heck
- Zusatzbett vorne
- Chassis fertiggestellt November 2022
- Aufbau fertiggestellt März 2023
- Erstzulassung Juli 2023
Bestellt habe ich im Juli 2021, voraussichtlicher Liefertermin sollte erst August/September 2022, dann Frühjahr 2023 sein – letztendlich wurde es August 2023.
Das Clever Modelljahr 2022 war per Ende September 2021 ausverkauft, sogar unabhängig vom Basisfahrzeug. Dafür gab es schon im Dezember 2021 eine saftige unterjährige Preiserhöhung – und zum Modelljahreswechsel im August 2022 natürlich noch eine, gefolgt von einer kleinen Erhöhung im April 2023. Mein Listenpreis liegt inzwischen selbst ausstattungsbereinigt ca 20% über dem vereinbarten Preis von Juli 2021. Mit den steigenden Preisen nimmt gleichzeitig die Anzahl der verfügbaren Fahrzeuge ab: beim Fiat Ducato 8 scheint es dermaßen viele Probleme in der Fertigung bzw. Fertigstellung zu geben, dass der als Chassis überhaupt nicht mehr verfügbar ist. Insgesamt hat Stellantis die Produktion von Fiat Ducato, Peugeot Boxer und Citroën Jumper im Werk in Italien gedrosselt und reihenweise Bestellungen einseitig ersatzlos storniert….


Modifikationen
Ein neues Auto ist wie eine neue Wohnung: im Lauf der Zeit richtet man sich ein und ändert immer mal wieder Dinge…. (Die folgende Auflistung ist unvollständig und unsortiert)
- Alarmanlage, GPS-Tracker, Safe
- Zierblenden (camperprotect) für die Lufteinlässe in der Frontschürze
- LED Scheinwerfer von Litec
- Stebel Truck Horn (300 Hz klingt einfach besser als die Serienhupe von Citroën)
- Spannstangen für die Hängeschränke in Küche und Bad
- Ablagebox aus Filz (styyl.de) am Tisch
- Relais für die Wasserpumpe (lässt sich tatsächlich in ein paar Minuten im Elektrofach unter dem Tisch verbauen und sorgt dafür, dass der Schaltstrom der Pumpe nicht mehr über die Mikroschalter im Wasserhahn läuft)
- Tank O3 System
- Schubladenauszug unter der Sitzbank
- Steinschlagschutz im Kühlergrill (Wühlmausgitter mit 6 mm Maschenweite aus dem Baumarkt, passend zugeschnitten)
- Stromumschalter für das Radio, damit man auch ohne Zündung Musik hören kann
- LED Nebelscheinwerfer (litec)
- Truma iNet Box zum Fernsteuern der Heizung
- Dachträger (Frontrunner Slimpro)
- Solartasche, Laderegler
- Verdunkelung für den Dachventilator (Fiamma TurboVent Pro)
- Fussraumdämmung im Fahrerhaus (Kantop)
- LED Rücklichter von Litec
„geplante“ Änderungen
- Sonnenschutzfolie auf den Dachluken
- Dachzelt, Dachterrasse
Life with Celebration
Laut CoC von Clever verbraucht er 9,9 Liter Diesel auf 100km, bei meiner Fahrweise sieht es so aus:
km 4
Ausführliche Einweisung und Übernahme 🙂
km 6
Wie bei Neuwagen üblich ist der Tank nicht voll, also gehen die ersten 100,01 Euro an die nächste Tankstelle, damit wir für den Heimweg gerüstet sind. Ab auf die Autobahn nach Hause….
km 89
Alarmanlage einbauen – schließlich gibt das nicht nur eine gewisse (gefühlte) Sicherheit, sondern auch 5% Rabatt bei der Versicherungsprämie.
km 138
Die Gewichtsgrenze von 3,5 Tonnen kann ja schnell zur Herausforderung werden, also bin ich heute mal gegen eine kleine Spende für die Kaffeekasse auf die örtliche Waage gefahren. Diesel voll, alles andere leer und im Auslieferungszustand: 2800 kg – das entspricht tatsächlich den Angaben im CoC.
Ab jetzt wird alles verwogen, was ins Auto kommt… Bis auf die Mitfahrer, die schätzen wir 😉
km 230
Ja, es ist ein leerer Lieferwagen, der nicht ganz den Fahrkomfort eines PKW bietet. Trotzdem fand ich ihn schon sehr hart und „hoppelig“ im Fahrverhalten. Ein kurzer Besuch an der Tankstelle brachte dann schnell Klarheit: die Reifen waren vom Händler noch auf den maximalen Fülldruck von 5,5 bar aufgepumpt, also quasi hart wie Vollgummi. Und siehe da: kaum bringt man den Reifendruck mal in die Nähe der (Reifen-)Herstellervorgaben (S. 47) wird der Fahrkomfort sofort und deutlich besser.
Aufgezogen sind Continental VanContact Camper 225/75 R 16 CP 118R, die tragen bei 4,0 bar auf der Vorderachse 2125 kg und hinten 1910 kg; vermutlich könnte ich vorne sogar noch bis 3,25 bar (1800 kg) runtergehen – dann meldet sich aber das auf 4,0 bar Warnschwelle eingestellte RDKS, also bleibt es erstmal bei 4 bar rundum. Vor der ersten großen Tour mit voller Beladung gibt’s dann sicherheitshalber noch einen Abstecher zur Waage.
km 1717
Auf dem Heimweg schnell ein Abstecher zum Händler: das RDKS war nicht umgestellt und hat sich bei jedem Motorstart über ungenügenden Reifendruck auf allen Rädern beschwert – jetzt ist es definitiv auf 4,0 bar Warnschwelle eingestellt.
Zweites Problem: der Drehgriff vom Dachventilator (Fiamma TurboVent Premium, wird von Clever ab Werk eingebaut) hatte zuviel Spiel und dadurch zu wenig Grip auf der Drehachse des Öffnungsmechanismus, die Klappe ließ sich nur mit Glück überhaupt öffnen und schließen. Jetzt habe ich einen längeren Drehgriff (original Fiamma Zubehör); der hat zwar immer noch 0,5 mm Spiel auf der Achse, kann das aber durch die größere Einstecktiefe „kompensieren“. Endlich geht auch diese Dachluke auf und zu wie vom Hersteller vorgesehen. Nur der ganz lange Ersatzgriff von Fiamma sitzt tatsächlich passend auf der Drehachse, den müsste ich aber erst passend ablängen, denn so dick ist mein Dach nicht.
Bei Gelegenheit werde ich den Mechanismus auch nochmal ein klein wenig schmieren, gefühlt ist der Drehwiederstand jedenfalls höher als bei den Ausstellungsstücken von Fiamma auf dem Caravan Salon.
Und den ersten Steinschlag in der Windschutzscheibe habe ich jetzt auch, da wird wohl ein Besuch beim Autoglaser fällig… Zum Glück nicht im Sichtbereich, das sollte sich also reparieren lassen.
km 7000 (ca)
Die Freisprecheinrichtung vom Radio funktioniert nicht mehr – die Mikrofonbuchse ist kaputt. Zum Glück hat das Radio noch Garantie. Nur werde ich wohl leider ein paar Tage auf die Rückfahrkamera verzichten müssen, bis das Radio wieder zurück ist.
km 8192
Das mit dem Radio wird sich wohl noch eine Weile hinziehen, es gibt da gewisse Diskrepanzen zwischen den beteiligten (Vor-)Lieferanten. Soll aber nicht meine Sorge sein, ich habe jetzt leihweise ein anderes Radio (Pioneer SPH-DA77DAB) eingebaut bekommen. Irgendwann werden sich die Parteien hoffentlich geeingt und Kenwood die Garantie abgewickelt haben, dann wird es wieder zurückgetauscht.
Wenigstens kann ich jetzt wieder im Auto telefonieren und habe einen Bildschirm für die Rückfahrkamera.